Opera Prima V2
Die Opera Prima v2 ist das Flaggschiff der Classica-Regallautsprecher. Das Zwei-Wege-Bassreflexsystem verfügt über speziell entwickelte Treiber, die in Zusammenarbeit mit Scan-Speak entstanden sind: einen 26-mm-Hochtöner mit Gewebekalotte und einen 180-mm-Tieftöner. Dank der Kombination aus ausgefeilter Technik, Musikalität und handwerklicher Präzision liefert dieser Lautsprecher einen detailreichen, raumfüllenden und natürlichen Klang.
Gehäuse
Das Gehäuse der Opera Prima wurde von Beginn der Entwicklung an mit höchster Präzision konzipiert. Seine Proportionen wurden sorgfältig optimiert, um stehende Wellen aufzubrechen und lokale Resonanzen zu minimieren. Ein hochdichtes Polyurethanmaterial dient als interne Dämpfung und reduziert Restreflexionen um mehr als eine Größenordnung.
Messungen bestätigten ein extrem schnelles Abklingen der unvermeidlichen Resonanzen im unteren Mitteltonbereich. Dies führt zu einer bemerkenswert klaren und präzisen Wiedergabe, die selbst feinste räumliche Nuancen und harmonische Details originalgetreu wiedergibt.
Die interne Verstrebung wurde auf ein Minimum reduziert, um unnötige Masse oder Steifigkeit und damit verbundene Klangverfärbungen zu vermeiden. Die Ober- und Unterseite sind mit spezifischen Neigungen versehen, um gegenseitige Beeinflussung zu minimieren und die Verteilung der internen Schallwellen zu optimieren.
In der Tradition von Opera ist die Treiberaussparung innen abgeschrägt, um Kompressionseffekte, insbesondere im Mitteltonbereich, zu minimieren. Der nach hinten gerichtete Bassreflexkanal wurde präzise abgestimmt, um eine kontrollierte Tieftonwiedergabe ohne Einbußen bei Impulstreue oder harmonischer Kohärenz zu gewährleisten.
Treiber
Die Zusammenarbeit mit Scan-Speak spielte in diesem Projekt eine zentrale Rolle. Die Treiber wurden nicht einfach nach Spezifikation ausgewählt, sondern in einem iterativen Prozess entwickelt, der auf realen Hörtests basierte und erst anschließend durch Messungen validiert wurde.
Der speziell für Opera Prima entwickelte 18-cm-Tieftöner bietet ein optimales Verhältnis zwischen geringer bewegter Masse und optimierter Oberflächendämpfung. Seine Aluminiummembran sorgt für einen klaren Frequenzgang ohne ausgeprägte Resonanzen, während die hinsichtlich Kraft und Geometrie neu kalibrierte Antriebseinheit eine exzellente Beschleunigung im unteren Mitteltonbereich mit großzügigem, linearem Hub ermöglicht.
Der ebenfalls von Scan-Speak stammende Hochtöner wurde gegenüber der Originalversion leicht modifiziert, insbesondere hinsichtlich der Materialien in der Rückkammer. Das Ergebnis ist ein sanfter, präziser und kohärenter Hochtonbereich mit einem Wärmemanagement, das die tonale Neutralität auch bei hoher Dynamik bewahrt.
Frequenzweiche
Die Frequenzweiche stellt den entscheidenden Schnittpunkt zwischen elektrischer Auslegung und realem akustischem Verhalten dar. Anstatt sich strikt an die Filtertheorie zu halten, wurde jede Komponente durch Hörtests im Raum optimiert, um die Phasenlage und die tonale Kohärenz zwischen Tieftöner und Hochtöner zu maximieren.
Trotz der Aluminiummembran benötigt der Tiefpassfilter des Tieftöners keine Kerbfilterung: Die Steuerung erfolgt ausschließlich über das Verhältnis von Induktivität und Kapazität, was zu exzellenter Phasenstabilität und einem natürlichen Klangverlauf führt. Der Hochpassfilter des Hochtöners wurde so konstruiert, dass die tonale Ausgewogenheit auch bei hohen Ausgangspegeln erhalten bleibt, wobei besonderes Augenmerk auf die thermische Stabilität der Spule gelegt wurde.
Die Komponentenauswahl basierte auf umfangreichen Hörtests: Vishay-Widerstände, Mundorf-Kondensatoren und speziell nach unseren Vorgaben gefertigte Induktivitäten. Das gesamte Netzwerk ist auf einer intern entwickelten Leiterplatte mit optimiertem Layout montiert, das den Klangcharakter der Referenzprototypen originalgetreu wiedergibt. Die interne Verkabelung besteht aus hochreinem Kupfer mit großzügigem Querschnitt und gewährleistet so volle Dynamik und Klarheit.
Designphilosophie
Die Entwicklung der Opera Prima begann mit einer einfachen, aber entscheidenden Erkenntnis: Während die Raumakustik eingehend untersucht wird, wird die interne Akustik eines Lautsprechers, da er einen geschlossenen Raum darstellt, oft vernachlässigt. Wie jedes begrenzte Volumen kann auch ein Lautsprechergehäuse unerwünschte Resonanzen und Klangverfärbungen erzeugen.
Unser Fokus lag daher auf der Kontrolle des internen Verhaltens und der Verteilung der Resonanzen über einen breiteren Frequenzbereich, um deren Amplitude deutlich zu reduzieren. Das Ergebnis ist ein Lautsprecher, der einen großen Dynamikumfang bietet und dabei Detailreichtum, Artikulation und Musikalität bewahrt – selbst bei sehr geringen Wiedergabepegeln.
Besonderes Augenmerk wurde auf tonale Kohärenz und die Wiedergabe der Klangbühne gelegt. Das gesamte System wurde so konzipiert, dass es eine natürliche, gleichmäßige horizontale Abstrahlung und ein breites, stabiles und glaubwürdiges räumliches Klangbild erzeugt. Dank unserer engen Zusammenarbeit mit Scan-Speak bietet die Opera Prima eine Leistung, die die Erwartungen in ihrer Klasse deutlich übertrifft – eine ideale Balance aus technischer Präzision, musikalischem Feingefühl und handwerklicher Liebe zum Detail.