T+A Solitaire Kopfhörer
Der erste Kopfhörer von T+A trägt nicht ohne Grund den Namen Solitaire P. Bereits 1983 hat T+A?s den ersten planar-elektrostatischen Schallwandler entwickelt: den Hochtöner für die noch heute legendären Solitaire OEC Aktivlautsprecher. Dieses Prinzip setzt T+A seitdem für deren High-End Lautsprecher ein. In den aktuellen Solitaire CWT Modellen kommt ein planar-elektrostatischer Mittel-Hochtöner zum Einsatz, dessen Frequenzbereich bis über 50.000 Hz hinaus reicht und der mehr als 120 dB Schalldruckpegel erzeugen kann. Die Membran dieser Schallwandler wird aus hauchdünner Spezialfolie gefertigt und der Antrieb erfolgt durch ein starkes elektrisches Feld.
Aufgrund der überlegenen Eigenschaften derartiger Planarschallwandler und unserer 35-jährigen Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Folienwandler, kam für T+A nur dieses Prinzip für unseren ersten Kopfhörer in Frage. Planar-magnetischen Schallwandler sind Elektrostaten sehr ähnlich, auch hier ist die Membran eine dünne Folie und der Antrieb erfolgt über ein starkes magnetisches Feld. Deshalb war es für uns naheliegend, unseren ersten Kopfhörer ebenfalls als offenes Planar-System zu entwickeln und hier in Herford zu bauen. Die Entscheidung zuerst einen Planar-Magnetostaten zu entwickeln und erst danach einen Elektrostaten erfolgte aus der Überlegung heraus, dass ein Magnetostat universeller einsetzbar ist, weil er keine Versorgungsspannung benötigt, wie dies für einen Elektrostaten notwendig ist. Beide Konzepte sind ideal für High End Kopfhörer geeignet und dynamischen Konzepten überlegen.
Das Konzept
Bei jeden Schallwandler, gleichgültig ob Lautsprecher oder Kopfhörer, sollte die Membran so gleichmäßig wie möglich angetrieben werden. Dynamische Systeme, die mit Schwingspulen arbeiten, schaffen dies dies bedingt. Wesentlich besser gelingt es mit planaren Systemen wie Elektrostaten oder Magnetostaten, denn bei diesen beiden Verfahren wirkt die Antriebkraft nicht punktuell an der Stelle der Schwingspule, sondern über die gesamte Membran verteilt. Der eigentliche Schallwandler unseres Magnetostaten besteht im Prinzip aus unterschiedlich langen, stabförmigen Hochleistungs-Neodym-Magneten mit innovativer Polgeometrie. Diese Magnete sind in einer exakt gefertigten, präzisen Halterung gefasst, die eine auf Hundertstel Millimeter genaue Positionierung der Magnetpole gewährleistet. In dem so entstehenden exakt linearen Magnetfeld bewegt sich die extrem leichte, nur wenige µm dicke Spezialmembran aus strukturstabilem High-Tech Polymer-Material. Diese Membran trägt sehr leichte, ebenfalls nur µm starke Leiterbahnen, die in einem aufwändigen photo-chemischen Präzisionsätzverfahren aufgebracht werden. Mit dieser einmaligen Technologie wird ein absolut gleichmäßiger Antrieb über die gesamte Membranfläche erreicht. Die bei Punktantrieben unvermeidbaren Partialschwingungen werden so eliminiert. Das Ergebnis sind Schallwandler mit enormer Dynamik, hohen Spitzenschalldrücken und absolut beeindruckender Linearität und Klirrfreiheit.
Der Solitaire P Kopfhörer
Der erste Kopfhörer von T+A ist eine bahnbrechende Neuentwicklung, der das magnetostatische Prinzip zur Perfektion treibt. Wir haben diesen offenen Kopfhörer kompromisslos aufgebaut, ohne Rücksicht auf die Kosten, denn er hat nur ein Ziel: Musikwiedergabe in höchster Perfektion.
Die Wandlersysteme sind komplex aufgebaut, alle Teile und Baugruppen werden mit Präzisionswerkzeugen und minimalsten Toleranzen gefertigt. Da wo es möglich und sinnvoll ist wird aus dem Vollen gefrästes Aluminium eingesetzt. Der geniale Aufbau der Membranen, Antriebsmagnete und Schallführungen linearisiert das Schallfeld und das Abstrahlverhalten. Die Musik wird unverfälscht wiedergegeben, der Solitaire P fügt nichts hinzu und nimmt nichts weg. Naturgetreue Wiedergabe ist die oberste Pflicht aller T+A Geräte.
Die Technik
Bei vielen planar-magnetischen Kopfhörern sind der geringe Wirkungsgrad, die oft sehr niedrige Impedanz und das hohe Gewicht von erheblichem Nachteil. Wir haben diese Probleme in unserer Konstruktion von vorn herein vermieden. Entscheidend waren hierbei neue Lösungsansätze, erheblicher konstruktiver Aufwand und der Einsatz bester Materialien. Mehrere engtolerierte Baugruppen, die mit Präzisionswerkzeugen hergestellt werden müssen, greifen ineinander. Sie bestehen je nach Funktion aus hochfesten Kunstoffen oder Carbon und sind auf Hundertstel genau toleriert, damit eine perfekte Passung garantiert ist. Die Hochleistungs-Neodym-Magnete sind nicht nur in ihrer Länge genau auf die ovale Form der Membran angepasst, sondern haben eine exakt berechnete Kreissegmentform, die dafür sorgt, dass die austretenden Magnetfeldlinien einen homogenen Verlauf haben und es keine Luftverwirbelungen gibt, die Strömung wird laminar gehalten.
Durch die präzise Konstruktion der Montageringe und des Magnetträgers befindet sich die Membran immer exakt im linearen Teil des Magnetfeldes und kann hohe Schalldrücke ohne Verzerrungen und mit enormer Dynamik nahezu trägheitslos erzeugen. Außerdem sind so zusätzliche gegenüberliegende Magnete nicht mehr notwendig, man erreicht die gewünschte Gewichtsreduzierung und die Membran kann frei in Richtung des Ohrpolsters schwingen ? kein akustisches Hindernis besteht so mehr zwischen Wandlermembran und Ohr. Die Membran selbst besteht aus einer dünnen und damit sehr leichten Spezialfolie, sie wird mit einer genau gerouteten und berechneten Leiterbahn beschichtet, deren Impedanz ca. 80 Ohm beträgt. Die offene Bauweise des Solitaire P vermeidet die Resonanzprobleme geschlossener Systeme und lässt die Membran unbeeinträchtigt schwingen.Sämtliche Baugruppen werden von einer massiven Aluminium Muschel aufgenommen, die aus dem Vollen von einer 5-Achsen Präzisionsfräsmaschine hergestellt wird. Die Fräszeit allein für eine Muschel beträgt mehr als eine Stunde, sie war ursprünglich einmal eine 35 mm starke, massive Aluminiumplatte. Ebenso werden die Gabel und die Gabelanbindung aus dem Vollen gefertigt. Obwohl diese Baugruppen sehr komplex und schwierig zu fertigen sind, haben wir uns für Aluminium entschieden, denn es altert nicht und behält seine Form und Festigkeit.
Die Kopf- und Ohrpolster werden in Handarbeit in einer Spezialmanufaktur in Deutschland aus allergenfreiem Kunstleder und Alcantara hergestellt. Sie tragen sich deshalb auch bei langer Nutzung sehr angenehm auf der Haut.Besondere wichtig ist uns auch die Klangqualität der Anschlusskabel. Wir haben sie symmetrisch aufgebaut, mit sehr niedriger Induktivität und Kapazität ausgelegt und in der Impedanz angepasst. Sie werden aus hochreinem Kupfer (OFC) gefertigt und haben eine genau definierte Silberauflage. Die vier Signalleiter werden in Baumwollfäden gebettet und fest mit einem versilberten Abschirmgeflecht umwickelt. So werden elektromagnetische Einflüsse ferngehalten und mechanische Resonanzen bedämpft. Die Steckverbinder sind von höchster Qualität. Im Kopfhörer kommen professionelle 2-pol Verbinder aus dem Militärbereich zum Einsatz. Der gesamte Kabelbaum inklusive Steckverbindern und Splitter wird in einem Arbeitsgang vergossen und ummantelt. Dadurch wird er sehr robust und haltbar, ist aber dennoch hochflexibel. Die Isolatoren der Kabel bestehen aus hochwertigem Hytrel® und TPE , diese Elastomere sind frei von PVC und Latex und werden ohne Beimischung von giftigen Weichmachern hergestellt. Es werden zwei Kabelsätze beigelegt, einer mit 6.3 mm Klinkenstecker und der zweite mit einem symmetrischen 4.4 mm Pentaconn Stecker, der optimale Übergangswiderstände aufweist und deshalb beste Klangeigenschaften besitzt. Natürlich sind alle Kontakte vergoldet.